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Irrlichter

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ghost light - feu follet

2010

4 video channels

4 audio channels

4 video projectors

4 loudspeakers

Kulturkirche St. Stephani Bremen 2010

An den Eckpunkten der Vierung stehen vier Projektoren, die in großer Höhe bewegliche Bilder an die jeweils gegenüberliegenden Wände werfen. Diese Bilder zeigen jene Fenster, die an dieser Stelle die Wand nach außen durchlässig machen. Aber Kirchenfenster sind keine gewöhnlichen Fenster zum Herausschauen, sondern lassen durch ihre farbigen Ornamente oder erzählerischen Inhalte strahlend die diesseitige Welt durchscheinend werden für die jenseitige.

Guitons projizierte Kirchenfenster durchlaufen Tages- und Jahreszeiten im schnellen Wechsel und einander überlagernd. Die Statik wird zum Tanzen gebracht, die Akustik auf den Kopf gestellt. Wo sonst Stille waltet, herrscht jetzt eine dröhnende Klangkulisse, die an urbanes Verkehrsgetöse denken lässt, das man beim Betreten einer Kirche gern hinter sich lässt. Tritt man aber nach einiger Zeit wieder nach draußen, scheint die Innenstadt plötzlich von paradiesischer Stille.